Will der Handel seinen Kunden zu einer nachhaltigeren Lebensweise verhelfen, hat er viele Möglichkeiten. Faserbasierte Verpackungen, die beinahe nur aus einer einzigen Komponente bestehen, gehören auf jeden Fall dazu. Warum einfache Verpackungen dem Verbraucher ein Convenience-Plus bringen. Und wie Unternehmen das vermitteln können.

Diese Fragen beantworten wir für Sie in diesem Beitrag:

  • Warum macht es für Verbraucher und Umwelt Sinn, Verbundverpackungen durch einfachere Alternativen zu ersetzen?
  •  Für welche Produkte sind auf faserbasierte Verpackungen ideal?
  • Wie unterstützen faserbasierte Verpackungen das Recycling?
  • Welche Vorteile bringen Verpackungen aus nur wenigen Komponente für die Konsumenten?
  • Wie beurteilt das Verpackungsgesetz Ein-Komponenten-Lösungen?

Die Qualität der Entsorgung von Verbundstoffen zählt in der Abfallwirtschaft zu den ganz großen Unbekannten. Darüber, welcher Anteil von Papier, das mit Aluminium beschichtet wurde, von laminiertem Karton oder von beschichteter Pappe wirklich richtig entsorgt wird, kursieren die unterschiedlichsten Angaben. Ebenso über die entsprechenden Quoten im Recycling.

Tatsache ist allerdings: Korrekt entsorgt wird in Deutschland nur ein geringer Teil der Verbundverpackungen. Von gerade einmal zwei Prozent gehen Vertreter:innen großer Unternehmen im Food-Sektor aus.  

Im Altpapier machen Verbundverpackungen jedenfalls den bei Weitem größten Anteil der Fehlwürfe aus. In der Kunststoffsammlung ebenfalls. Hier liegen die Fehlwurfquoten in Deutschland je nachdem, um welche Region es sich handelt, bei rund einem Drittel – und das trotz der inzwischen jahrelangen Existenz der entsprechenden Systeme.

Wundern darf das eigentlich nicht. Denn wer eine Verbundverpackung korrekt trennen will, braucht fast schon Spezialwerkzeug, um die einzelnen Teile wie Plastik, Papier oder Aluminium zu dekonstruieren und dem Recycling zuzuführen. Oft hilft die ganze Mühe aber überhaupt nichts. Denn so manches, was Hersteller von Verpackungen miteinander verbinden, lässt sich vom Menschen nur noch industriell und nur mit Einsatz von viel Chemie und Energie trennen. 

Verpackung: Jede Tonne weniger zählt

Den Verbraucher:innen bleibt daher nur die Möglichkeit, die Verbundstoffe entweder über die Altpapiersammlung zu entsorgen (falsch, weil damit der wertvolle Rohstoff Papier verschmutzt wird) oder über die Kunststoffsammlung – sehr oft auch falsch, weil in vielen Verbundstoffen Metallanteile enthalten sind. Außerdem kann bei einer Entsorgung über die Kunststoffsammlung das wertvolle Material Papier, das in sehr vielen Verbundverpackungen steckt, nicht mehr verwertet werden. Eine Verschwendung, die für die Umwelt eigentlich untragbar ist. Denn längst sind wir in einer Situation angelangt, in der wir Abfall sukzessive und entschieden Tonne pro Tonne reduzieren müssten. Darauf zielt auch das in Deutschland geltende Verpackungsgesetz ab.

Gut fürs Recycling: Papier statt Plastik

Dabei wäre es wirklich einfach. Längst existieren Folien, wie zum Beispiel in den Verpackungen von Mibastar, die ausschließlich aus Zellulose bestehen, die problemlos über die Altpapiersammlung entsorgt werden können und die gerade für Produkte in der Lebensmittelbranche ideal einsetzbar sind. Was ihre Barrierefunktion betrifft, stehen sie Folien aus Kunststoff um nichts nach. In Praxistests erreichen die von Mibastar produzierten Verpackungen zum Teil sogar bessere Daten als Verpackungen mit Kunststoffeinsätzen. 

Der Nutzen solcher Lösungen für den Verbraucher ist offensichtlich: Er bekommt eine Verpackung, die mindestens gleich funktional ist wie Verbundverpackungen, vor allem aber eine Verpackung, für die er mit gutem Gewissen die bestehenden Systeme zur Entsorgung von Altpapier nutzen kann. Der Convenience-Gewinn ist auch psychisch groß: Schließlich wissen die meisten Verbraucher, dass sie Verbundverpackungen für ein gutes Recycling eigentlich trennen müssten. Bei rein faserbasierten  Lösungen müssen sie das nicht.

Kommunizieren Unternehmen den offensichtlichen Gewinn, die Ein-Komponenten-Lösungen für Umwelt und Verbraucher bringen, können sie damit nicht nur Kundenbindung und Kundenvertrauen stärken, sondern oft auch den Umsatz steigern. Denn in aller Regel verbinden Konsument:innen Produkte in nachhaltiger Verpackung mit qualitativ hochwertiger Ware, was sowohl für den Handel  als auch für die Hersteller höhere Margen erlaubt. Vorausgesetzt, sie schaffen es, die Nachhaltigkeit ihrer Verpackung dem Käufer oder der Käuferin auch nahezubringen.

Nahezubringen ist in diesem Kontext tatsächlich wörtlich zu verstehen. Umfragen zeigen konstant, dass Verbraucher:innen über ein Produkt und seine Vorteile am liebsten möglichst nah am POS informiert werden wollen. Das bedeutet: persönlich. Weshalb der Personalschulung eine wichtige Rolle zukommt. Doch auch die Verpackung der Produkte selbst ist ein hervorragendes Mittel, um mit dem Kunden in Kontakt zu treten. Die Verpackung so zu gestalten, dass ihr nachhaltiger Charakter und ihr Nutzen für die Umwelt unterstrichen werden, bietet sich daher als ein Mittel zur kundennahen Kommunikation sehr gut an. 

Wie Hersteller und Handel richtige Entsorgung kommunizieren

Der wichtigste Inhalt, der dabei vermittelt werden sollte, ist zunächst einmal die Tatsache, dass Verpackungen, die zu hundert Prozent faserbasiert sind, über die existierenden Systeme zur Altpapiersammlung korrekt und bequem entsorgt werden können.

Die weiteren Hintergrundinformationen, die im Zusammenhang mit einer faserbasierten Verpackung unterstützend genutzt werden können, sind vielfältig. Die folgenden Punkte eignen sich auf jeden Fall  gut, um die zusätzlichen Vorteile eines Umstiegs zu betonen.

  • Abfall aus Kunststoff hatte im Jahr 1950 weltweit ein Volumen von gerade einmal 1,5 Millionen Tonnen, im Jahr 2018 waren es 359 Millionen Tonnen. Papierbasierte Verpackungen helfen, die Unmengen von Kunststoff und Mikroplastik zu reduzieren. 
  • Plastik ist eine fossile, endliche, CO2-intensive Ressource, Zellulose wächst hingegen Jahr für Jahr nach.
  • Hersteller von Verpackungen, die aus nur einer, für die Umwelt gut verträglichen Komponente bestehen, sparen neben Plastik oft auch Aluminium und andere schädliche Materialien ein.
  • Die Entsorgung von einer Tonne Papier verursacht einen Bruchteil der Umweltkosten wie die Entsorgung der gleichen Menge Kunststoff.
  • Das Verpackungsgesetz wird Plastik sukzessive verteuern. Auch für Privathaushalte zahlt es sich daher aus, auf plastikfreie Produkte und Verpackungen umzusteigen.
  • Mit dem Wechsel zu rein faserbasierten Verpackungen werden Hersteller und Handel Anforderungen gerecht, die sich aus dem Verpackungsgesetz in Deutschland und der Verpackungsrichtlinie europaweit ergeben.