Die Kosten der Verpackung: Warum faserbasiert einfach besser ist
Plastik im Verdauungstrakt von Walen und Delphinen, gigantischer Energieverbrauch bei der Produktion von Alufolie, Verbundstoffe, die kaum dem Recycling zugeführt werden können. Viele Verpackungsmaterialien, die in der Lebensmittelindustrie jahrzehntelang gang und gäbe waren, kommen zusehends in Verruf. Sie geraten aber auch ökonomisch unter Druck. Faserbasierte Verpackungen kommen als Alternative jetzt gerade richtig.
Diese Fragen beantworten wir für Sie in diesem Beitrag:
> Welche ökonomischen Faktoren sollen bei der Auswahl von Verpackungen für Lebensmittel berücksichtigt werden?
> Wie können Kosten und Nachhaltigkeit bei der Verpackung von Lebensmitteln gleichermaßen optimiert werden?
> Welche Verpackungsmaterialien erscheinen im Lichte des Verpackungsgesetzes als besonders günstig?
> Wie lässt sich mit zellulosebasierten Alternativen der Markenwert steigern?
Meldungen wie diese sorgen regelmäßig für Entsetzen: Mit 40 Kilogramm Plastik im Magen verendete ein junger Schnabelwal im Golf von Davao, gar 100 Kilogramm Plastik wurden im Verdauungstrakt eines Pottwals gefunden, der in Schottland strandete. Rund zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll landen laut Angaben des WWF jedes Jahr im Meer. Das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute.
Kritischer Blick auf die Lebensmittelbranche
Die Lebensmittelbranche ist an dieser Plastikflut nicht gerade unbeteiligt. Nahezu die Hälfte, nämlich 47 Prozent, der für Ess- und Trinkprodukte verwendeten Verpackungen bestehen aus Plastik, hat das Beratungshaus PwC anhand des Sortiments der zwanzig größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt errechnet.
Auch dieses Plastik verschmutzt die Meere, wird auf illegalen Deponien entsorgt oder einfach am Straßenrand verbrannt. Und selbst dort, wo wie innerhalb der EU halbwegs funktionierende Sammelsysteme existieren, gilt: Aus einer Plastikfolie, die zum Verpacken von Lebensmitteln verwendet wurde, entsteht nur in den seltensten Fällen wieder eine derartige Verpackung. Denn dort, wo direkter Kontakt mit dem Produkt zu erwarten ist, geht das schon aus hygienischen Gründen nicht. Und auch sonst sind Plastik- und Verbundstoffe klassische Fälle für Downcycling: Aus einem hochwertigen Produkt wird bei der Wiederverwertung ein minderwertiges – oder es wird überhaupt nur noch als Material für Wärmegewinnung genutzt.
So beeinflusst die Plastiksteuer den Preis von Verpackungen
Die ökologischen Folgen von gewaltigen Verpackungsmengen aus Plastik und Verbundstoffen sind das eine. Für Lebensmittelproduzenten gerät aber zunehmend auch der ökonomische Aspekt von Plastik als Verpackung ins Blickfeld. Denn eine ganze Reihe von europäischen Regelungen zielt bewusst darauf ab, Kunststoffe in der Produktion und Entsorgung zu verteuern, um so ihren Einsatz zu reduzieren. So wird von der EU zum Beispiel bereits seit 2021 eine Abgabe für jedes nicht recyclierte Kilogramm Plastik eingehoben.
Wie Konsument:innen für die Verpackungslösung zahlen
Bislang wurde diese Abgabe von den meisten EU-Staaten aus dem Budget beglichen, Deutschland zahlte laut den letzten verfügbaren Zahlen 1,3 Milliarden Euro jährlich dafür. Nun soll die Abgabe aber in eine Plastiksteuer übergeführt werden, die ab 2025 von den Herstellern und Importeuren gezahlt werden muss. Zu erwarten ist, dass diese den Betrag an ihre Kunden weitergeben werden, wie Plastics Europe, der europäische Branchenverband der Plastikhersteller in einer Stellungnahme schreibt. Derzeit wird die Plastikabgabe mit 0,80 Euro pro Kilogramm berechnet, eine Erhöhung, sobald sie in eine reguläre Steuer übergeführt wird, ist wahrscheinlich.
Pflicht zu Rezyklaten erhöht Kosten für Plastikverpackungen
Als ein weiterer Preistreiber für Plastik und Verbundstoffe könnten in Zukunft aber auch die im deutschen Verpackungsgesetz festgeschriebenen Wiederverwertungsquoten wirken. Schon jetzt ist der Inverkehrbringer, der die Verpackungen an den Endverbraucher abgibt, verpflichtet eine entsprechende Verpackungslizenz zu erwerben, sprich: nachzuweisen, dass er an einem Sammelsystem teilnimmt.
Die Sammel- und Wiederverwertungsquoten, die innerhalb dieser Systeme angestrebt werden, sind ambitioniert. Immerhin sollen Verbundverpackungen zu 70 Prozent dem Recycling zugeführt werden, bei Kunststoffverpackungen müssen 63 Prozent an werkstofflicher Verwertung erreicht werden. Verbrennung fällt da nicht darunter.
Wie das Verpackungsmaterial die Preise bestimmen wird
Der Betrieb von Systemen, die solche Verwertungsvorgaben gewährleisten, stellt für die Inverkehrbringer von Verpackungen schon jetzt einen Kostenfaktor dar, der ins Gewicht fällt. Wenn aber ab 2025 zusätzlich noch die Bestimmung in Kraft tritt, dass in bestimmten Kunststoffverpackungen wie etwa PET-Einwegflaschen zumindest 25 Prozent Rezyklat enthalten sein müssen, wird das auch in anderen Bereichen den Preis für Plastik als Verpackungsstoff hochtreiben, denn Recyclieren ist kostenintensiv und die Hersteller werden den Zusatzaufwand in irgendeiner Form abdecken müssen.
Konsument:innen wollen faserbasierte Verpackungen
Bei einer zu hundert Prozent über die Papiersammlung wiederverwertbaren Verpackungslösung aus faserbasierte Materialien stellen sich all diese Probleme hingegen nicht. Mit ImpaQ Light und ImpaQ Premium bietet BMS schon jetzt Lösungen, die zugleich in Sachen Mindesthaltbarkeitsdatum und Produktpräsentation, mindestens gleich gut, oft aber besser als bisher verwendete Verpackungen abschneiden.
Einen zusätzlichen ökonomischen Benefit spielen mehrheitlich aus Zellulose bestehenden Verpackungen auch dort aus, wo die Konsumenten auf Nachhaltigkeit Wert legen, und das ist bei Lebensmitteln besonders häufig der Fall. Allein durch den Einsatz einer als nachhaltig wahrgenommenen Verpackung lässt sich der Markenwert einer Ware signifikant steigern. Und auch der Ertrag. In Deutschland ist jedenfalls jeder dritte Konsument bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen. Und laut einer Studie der Universität Gießen steigert eine als umweltfreundlich wahrgenommene Verpackung den Markenwert um fünfzehn Prozent. Ein Mitnahmeeffekt, der die Umstellung auf solche Verpackungen sehr attraktiv macht.